Unterschiede zwischen strukturierten und unstrukturierten Interviews

In der Welt des Personalwesens und der Sozialforschung sind Interviews ein wertvolles Werkzeug, um Informationen von Kandidaten oder Teilnehmern zu sammeln. Es gibt jedoch verschiedene Typen von Interviews, wobei strukturierten und unstrukturierten Interviews die häufigsten sind. In diesem Artikel werden die Unterschiede zwischen diesen beiden Interviewformen detailliert erklärt, um Ihnen ein besseres Verständnis ihrer jeweiligen Stärken, Schwächen und Einsatzmöglichkeiten zu vermitteln.

Definition eines strukturierten Interviews

Ein strukturiertes Interview zeichnet sich durch einen klar definierten und einheitlichen Fragenkatalog aus, der jedem Befragten in derselben Reihenfolge vorgelegt wird. Diese Methode gewährleistet, dass alle Teilnehmer die gleichen Fragen erhalten, was einen Vergleich der Antworten erleichtert und die Objektivität erhöht. Die Fragestellungen sind zielgerichtet und auf die gesuchte Kompetenz abgestellt.

Definition eines unstrukturierten Interviews

Unstrukturierte Interviews sind bekannt für ihre Flexibilität. Der Interviewer kann die Richtung des Gesprächs je nach Bedarf ändern und sich auf interessante Aspekte konzentrieren, die unerwartet während des Interviews auftauchen könnten. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht es, tiefere Einblicke zu gewinnen, die in einem starren Rahmen möglicherweise nicht entdeckt würden.

Vor- und Nachteile der strukturierten Interviews

Standardisierung als Vorteil

Ein entscheidender Vorteil eines strukturierten Interviews ist die Standardisierung, die es ermöglicht, eine hohe Objektivität und Vergleichbarkeit sicherzustellen. Diese Methode minimiert Verzerrungen, die durch den Interviewer eingebracht werden könnten, da jedes Interview nach einem festen Muster erfolgt.

Eingeschränkte Flexibilität

Trotz der Vorteile der Standardisierung kann die feste Strukturierung als Nachteil angesehen werden, da sie wenig Raum für Flexibilität und Anpassung lässt. Unerwartete, aber potenziell wertvolle Informationen könnten unentdeckt bleiben, weil sie nicht in den Fragenkatalog passen.

Einsatzmöglichkeiten im Einstellungsprozess

Strukturierte Interviews eignen sich hervorragend für Positionen, bei denen spezifische Fähigkeiten und Erfahrungen erforderlich sind. Sie sind ideal für Situationen, in denen viele Bewerbungen gesichtet werden müssen, da sie die Vergleichbarkeit und Objektivität der Bewertungen gewährleisten. In Kombination mit anderen Bewertungsmethoden können sie eine umfassende Grundlage für Einstellungsentscheidungen bieten.

Vergleich der Effektivität in verschiedenen Kontexten

Je nach Unternehmensstrategie und gewünschtem Ergebnis kann die Effektivität von strukturierten oder unstrukturierten Interviews stark variieren. Unternehmen, die Wert auf einheitliche Bewertungskriterien legen, werden strukturierte Interviews bevorzugen. Sie gewährleisten, dass alle Bewerber einheitlich beurteilt werden, was die Integrität des Einstellungsprozesses unterstützt.
Die Art des Interviews kann die Erfahrung der Bewerber stark beeinflussen. Strukturierte Interviews bieten klare Erwartungen und einen vorhersehbaren Ablauf, was Kandidaten oft als professional und fair empfinden. Jedoch kann der starre Rahmen für einige als unpersönlich wirken.
Unstrukturierte Interviews haben das Potenzial, eine offene und konstruktive Atmosphäre zu fördern. Sie bieten den Bewerbern Raum, ihre Persönlichkeit einzubringen und mehr über sich und ihre Ansichten zu teilen, was besonders für die Bewerberbindung von Vorteil sein kann.
Die Wahl der Interviewmethode kann auch Rückschlüsse auf die Unternehmenskultur und -marke zulassen. Strukturierte Interviews vermitteln ein Bild von Effizienz und Professionalität, während unstrukturierte Interviews eine kreative und flexible Unternehmenskultur widerspiegeln können. Die Bewerbererfahrung ist ein wichtiger Aspekt, den Unternehmen berücksichtigen sollten, um ihren Ruf als attraktiver Arbeitgeber zu stärken.

Bewertung der Ergebnisse

Strukturierte Interviews sind aufgrund ihrer Konsistenz und Objektivität in der Ergebnisbewertung sehr geschätzt. Sie bieten eine klare Grundlage für den Vergleich und die Bewertung von Kandidaten, wodurch Entscheidungen schneller und fundierter getroffen werden können. Diese Methode reduziert das Risiko von Voreingenommenheit und stellt sicher, dass alle Kandidaten nach denselben Kriterien beurteilt werden.
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